Übersicht
Mit der Zeit entstehen immer neue Beziehungsmodelle und dazu zählt auch die offene Beziehung. Was früher als Freifahrtsschein in Sachen Treue bezeichnet wurde, ist heute ein Konzept, das viele Menschen neugierig macht. Es ist kein Geheimnis, dass in langjährigen Beziehungen die Leidenschaft und Lust abnimmt, obwohl man sich eigentlich liebt. Daher ist für viele Paare der Gedanke reizvoll, die eigene Beziehung zu öffnen. In diesem Artikel beschreiben wir, wie eine offene Beziehung oder offene Ehe funktioniert, ob dadurch einer Trennung vorgebeugt werden kann und erklären, wo die Gefahren und Probleme bei diesem Beziehungsmodell liegen.
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Ist Monogamie natürlich?
Basis für das Konzept der offenen Beziehung ist der Gedanke, dass Menschen gar nicht für die üblichen monogamen Beziehungen gemacht sind und das dadurch Beziehungsprobleme wie Fremdgehen entstehen. Dem ist weder eindeutig zuzustimmen noch zu widersprechen: Evolutionsbiologisch sind lange Beziehungen bei Menschen vorgesehen, da es viele Jahre dauert, bis der Nachwuchs selbstständig wird. Die Leidenschaft nährt sich aber aus den Hormonen, die beim Verlieben ausgeschüttet werden und von dem Neuen und Unbekannten zu Beginn einer Partnerschaft. Danach sehnen sich viele Menschen in langen Beziehungen.
Ist eine offene Beziehung besser als Monogamie?
Bei einer offenen Beziehung wird vor allem die sexuelle Treue zum Partner aus dem klassischen Beziehungsmodell gestrichen. Dadurch ist Fremdgehen kein Tabu mehr. Im Unterschied zur Polyamorie führt man aber eine emotionale Hauptbeziehung und nur der Sex, nicht der Beziehungsalltag, wird mit mehreren Personen geteilt. Es kann Paaren guttun, sich gegenseitig sexuelle Freiheiten einzuräumen. Aber ob es besser als eine monogame Beziehung ist, hängt von der individuellen Beziehung und der emotionalen Stabilität der einzelnen Personen ab. Denn: Was einfach klingt, kann in der Praxis zu vielen Problemen und Kränkungen führen, da die meisten Menschen verinnerlicht haben, dass Liebe und Sex zusammengehören.
Offene Beziehung: Regeln und mögliche Probleme
Die meisten Menschen hoffen, dass sie in einer Beziehung bedingungslos geliebt werden und für ihren Partner oder ihre Partnerin alles sind, was dieser oder diese sich wünscht. Dabei eine emotionale Trennung zwischen Liebe und Sex zu schaffen und zu akzeptieren, dass beide mit anderen Menschen flirten und schlafen, ist nicht leicht. Wer es dennoch ausprobieren möchte, sollte folgende Tipps für eine offene Beziehung beachten:
- Kommunikation ist das A und O! Jedes Gefühl, egal ob Freude oder Eifersucht, sollte ausgetauscht werden dürfen. Paare müssen miteinander kommunizieren, ob sie wissen wollen, wenn sich einer mit jemand anderem trifft und wie viele Details geteilt werden sollen. Auch sollte man gelegentlich reflektieren, ob beide noch glücklich mit der offenen Beziehung sind, oder ob eine Pause eingelegt werden soll.
- Grenzen setzen. Dabei muss jeder in sich hineinhorchen und genau feststellen, zu was er oder sie bereit ist. Zum Beispiel kann man festlegen, dass die gemeinsame Wohnung für entsprechende Abenteuer tabu sein soll. Auch wichtig ist, wie es mit Sexualpartnern im gemeinsamen Bekanntenkreis aussieht.
- Geschlechtskrankheiten vorbeugen. In geschlossenen Beziehungen ist es üblich, auch ohne Kondom Sex zu haben und gegebenenfalls anders zu verhüten. Bei wechselnden Sexualpartnern sollte man deshalb festlegen, wie man verhindert, dass Geschlechtskrankheiten übertragen werden.
- Gemeinsame Zeit vereinbaren. Die gemeinsame Zeit als Paar sollte der sexuellen Freiheit einer offenen Beziehung nicht zum Opfer fallen. Sonst kann das Modell schnell aus dem Gleichgewicht geraten und in einer Trennung enden. Feste Tage und Dates in Zweisamkeit sollten nicht zu kurz kommen!
Funktioniert eine offene Ehe?
An dieser Stelle unterscheiden wir eine Ehe insofern von einer langjährigen Beziehung, als dass wir annehmen, dass Kinder, ein gemeinsames Konto, ein gemeinsamer Wohnraum zu der Beziehung gehören. Es kann wieder Schwung in die Partnerschaft bringen, sorgt aber zusätzlich für mehr notwendige Absprachen und es muss gut überlegt werden, wie viel Zeit man für den emotionalen Aufwand einer offenen Beziehung aufbringen kann und möchte.
Fazit: Offene Beziehungen: Ein spannendes Konzept mit Konfliktpotenzial
Wem das Thema wichtig ist und wer sich eine Verbesserung der Beziehung durch eine Öffnung vorstellen kann, sollte das Konzept ausprobieren. Nur so kann man feststellen, ob es für die eigene Partnerschaft ein Gewinn ist. Grundsätzlich sind eine bestimmte Offenheit und die Bereitschaft, sich mit Problemen auseinanderzusetzen für eine offene Beziehung wichtig. Das Thema sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Leichter ist es, wenn man von vorneherein nur nach einer offenen Beziehung sucht, zum Beispiel über partnersuche-ab-60.de.
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