Sex im Alter – Leidenschaftliche Zweisamkeit ab 60?

Sex im Alter ist ein Feld voller Vorurteile und Unsicherheiten. Dabei hört die Lust auf Sexualität nie auf, auch jenseits der 60 nicht. Guter Sex muss nicht in Rente gehen. Allerdings verändert sich der Geschlechtsverkehr mit zunehmendem Alter. Auf körperliche Veränderungen und Lebensumstände haben wir nur bedingt Einfluss. Doch den sexuellen Genuss behalten wir stets in der eigenen Hand und können den Sex im Alter körperlich voll auskosten. Aber was können Sie selbst für eine erfüllte Sexualität in der zweiten Lebenshälfte tun? Was sind die besten Sextipps gegen ergraute Zeiten im Bett?

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Ohne Erwartungen die Hüllen fallen lassen

Leistungs- und Zeitdruck sind Dinge, die Sie am besten den Jüngeren überlassen. Allgemein gehen viele Probleme der Sex im Alter auf das Konto übersteigerter Erwartungen und unnötiger Ängste. Dass der geringere Testosteronpegel bei Männern Erektionen erschwert, ist ebenso bekannt, wie die schwierigeren hormonellen Bedingungen von Frauen nach den Wechseljahren. Darum sollten beide Partner darauf achten, den Geschlechtsverkehr ohne Zwänge und verkrampfte Ansprüche auf sich zukommen zu lassen. So gelingt es ganz ohne Mühen, die Beziehung aufzufrischen und eine lustvollere Zweisamkeit zurückzugewinnen. Aber welche Sextipps können Verliebte im reiferen Alter beachten?

Wie das Vorspiel schätzen und nutzen?

Eigentlich ist der Begriff Vorspiel völlig falsch gewählt für das, was zu Beginn intimer Momente passiert. Denn wer nur möglichst schnell zum Hauptakt voranschreiten will, für den ist häufig hier schon Schluss. Zu viel Druck, zu hohe Erwartungen und keine entspannte Grundstimmung führen dazu, dass es gar nicht erst zu einem Nachspiel kommen kann. Selbst wenn sich dies die beiden Partner wünschen und eigentlich dafür bereit sind. Darum gilt besonders für den Sex im Alter: Kosten Sie das Vorspiel aus, sonst ist jedes Nachspiel verspielt.

Wie gelingt das Vorspiel am besten? Die 5-Punkte-Regel für ein knisterndes Warm-up:

1. Flirt als bester Beginn – Mit den Augen ins Geschehen.
2. Körpersprache beachten – Wie bereit ist mein Partner?
3. Erste Berührungen – Leidenschaft im Kleinen ganz groß.
4. Erogene Zonen erkunden – Zum Verrücktwerden.
5. Leidenschaften freien Lauf lassen – Alles kann, nichts muss.

Wichtig dabei ist, dass Sie sich bereits auf das Flirten so tief einlassen, dass Sie nicht mit einem Auge schon in Richtung der fünften Phase schielen. Wer nicht bei jedem Schritt leidenschaftlich dabei ist, kommt häufig gar nicht weiter. Dabei lässt sich eine Beziehung bereits mit kleinen Schritten auffrischen. Guter Sex im Alter braucht vor allem eines: Zeit.

Die gute Nachricht: Sex im Alter muss nicht weniger leidenschaftlich sein. Wenn Sie sich an die 5-Punkte-Regel halten, werden Sie schnell merken, dass ab 60 in Sachen Zweisamkeit längst gewonnen hat. Denn guter Sex kann so viel mehr sein als die jugendlichen Versuche oder das Altbekannte aus früheren Partnerschaften. Vor allem, wenn Sie Sexualität nicht nur in plumpem Geschlechtsverkehr suchen.

Warum ist Sexualität mehr als Geschlechtsverkehr?

Längst definieren auch Wissenschaftler Sexualität nicht mehr nur als Geschlechtsverkehr. Damit ist belegt, was Verliebte längst schon gespürt haben: Es gibt weit mehr als die eine biologische Art miteinander intim zu werden. Von Körperkontakt, über den Austausch von Zärtlichkeiten, bis hin zu Sex ohne den letztendlichen Akt. Einiges davon kann weitaus besser sein als mittelmäßige Bettversuche, die durch körperliche Einschränkungen oder Ängste im Alter schnell jegliche Leidenschaft hemmen.

Zur Sexualität gehört nämlich nicht nur der Körper, sondern zuallererst einmal Gefühle. Darauf weist auch die Psychologin Karolina Kolodziejczak von der Berliner Humboldt-Universität hin. Sie erforscht den Sex im Alter und gibt zu bedenken, dass Geborgenheit, Sicherheit und Akzeptanz durch körperliche Kontakte entstehen. Wenn Sie sich geborgen, sicher und akzeptiert fühlen, können Sie sich deutlich besser fallen lassen.

Dieses Gefühl ist es letztlich auch, das gute Sexualität und besonders den Sex im Alter ausmacht. Wie gut fühlt es sich an, einen Partner zu finden, der einen ganz ohne Ansprüche verwöhnt. Wie leidenschaftlich kann Zweisamkeit sein, wenn Sie sich ganz den Berührungen durch Lippen hingeben.

Darum kann Sex im Alter auch besser sein

Ein gewisses Alter bringt auch Vorteile mit sich. So müssen Sie sich selbst und den anderen nichts mehr beweisen. Zugleich wissen Sie deutlich genauer, was Sie wollen. Und weil es nun an der Zeit ist, den ruhigeren Lebensabschnitt in vollen Zügen zu genießen, sollten Sie unbedingt offen und direkt mit seinen Bedürfnissen und Wünschen umgehen.

Zweisamkeit braucht Offenheit

Scham, Unbeholfenheit und der coole Anstrich für die Außenwelt können gerne der Jugend reserviert bleiben. Denn das ist nicht nur anstrengend, sondern auch ein Grund vieler Beziehungsprobleme. Die Stärke im Liebesleben ab 60 liegt in der Offenheit. Endlich können Sie Ihre volle Kreativität ausschöpfen und Sexualität von allen ihren spannenden Seiten kennenlernen. Geheime Wünsche, Vorlieben und Fantasien dürfen endlich entfesselt werden. Wann, wenn nicht jetzt?

Guter Sex durch kreative Stellungen

Beanspruchte Gelenke, Rückenschmerzen und körperliche Fitness bereiten einem bei so mancher Position mehr unangenehme als knisternde Empfindungen. Das muss man aber ganz und gar nicht negativ sehen. Neue Sex-Stellungen bedeuten neue Lustquellen.

Viele ältere Frauen bevorzugen etwa Stellungen, in denen sie sich über dem Mann befinden. So behalten sie bei Angst vor ungewollten Verrenkungen oder Schmerzen selbst die Kontrolle und können in Sachen Tempo und Intensität den Ton angeben. Das gefällt in der Regel auch dem Partner, der sich dann ganz zurücklehnen oder sich dem Körper über ihm hingeben kann.

Fazit: Sex im Alter – keine Grenzen für die Leidenschaft

Gerade die goldenen Jahre haben in Sachen Sexualität einiges zu bieten! Deshalb ist es von Bedeutung experimentierfreudig zu bleiben und den Sex im Alter nicht einrosten zu lassen. So sind der Leidenschaft und Zweisamkeit auch im Alter keine Grenzen gesetzt.

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